Mehr als 500 Besucher beim abwechslungsreichen »Soundhaufen«-Konzert
Musikalische Reise durch die Kontinente.

Homberg-Maulbach/-Nieder-Ofleiden (nr). Schon die Parksituation rund um die Sporthalle in Nieder-Ofleiden deutete auf ein großes Ereignis hin.Bereits zum 4. Mal veranstaltete der »Soundhaufen« aus Maulbach ein Konzert mit Gästen unter dem Motto »VB quer IV«. Vorsitzender Thomas Schlosser begrüßte am Sonntag mehr als 500 Gäste und freute sich über die große Resonanz. Er versprach dem Publikum ein kurzweiliges und anspruchsvolles, aber auch traditionelles Programm bei einer musikalischen Reise durch die Kontinente. Um den Nachwuchs zu fördern, gibt der »Soundhaufen« Maulbach jedem Jahr einem anderen Jugendchor aus der Region die Gelegenheit, sich zu präsentieren. Bei »VB quer IV« war dies der Jugendchor »Tritonus« aus Neustadt unter der Leitung von Christiane Knapp. Zunächst stellten sich die Kinder mit einem Lied vor mit dem Refrain: »Leute seht mal her und spitzt das Ohr, wir sind nämlich der junge Chor«. Das Publikum folgte dieser Aufforderung und mit hellen Stimmen zeigten die Jugendlichen bei »Always look on the bright side« und einer südafrikanischen Volksweise, dass sie Spaß an der Musik haben. Ein musikalisches Abendgebet in englischer Sprache mit Klavierbegleitung, bei dem die Kinderstimmen harmonisch ineinander flossen, erzeugte bei vielen eine Gänsehaut. Das Publikum dankte mit langanhaltendem Applaus. Die nächste Gastgruppe, der »kleine Chor« aus Daubringen, machte seinem Namen Ehre und betrat mit fast 40 Sängerinnen und Sängern die ansprechend dekorierte Bühne. Unter der Leitung von Peter Schmitt boten die Chormitglieder einen Querschnitt von Swing bis Gospel. Der Rhythmus des Liedes »Order my Steps« wurde durch leise und laute Bass- und Tenorstimmen perfekt interpretiert und vom Publikum mit wippenden Füßen getragen. Ein besonderes Glanzlicht war die vollendete Darbietung des »Gloria« von Paul Basler. Wegen der Trommelrhythmen, der einzigartigen Stimme des Solisten und der synchronen Bewegungen wurde dieser Vortrag mit tosendem Applaus belohnt.

Mit einem fröhlichen Rundgesang auf den Lippen betraten jetzt die Hauptakteure des Abends, der »Soundhaufen« Maulbach, die Bühne, um die Zuschauer mit einem folkloristischen Weltenbummel zu verwöhnen. Die imaginäre Reise begann in Schweden mit dem Lied »Dona Ubensa«. Die männlichen und weiblichen Soloeinlagen brachten die Stimmungsschwankungen des Liedes perfekt zum Ausdruck, die mit den Worten »himmelhochjauchzend« und »zu Tode betrübt« zu beschreiben sind. Aber auch die Ruderbewegungen eines Liebenden im lettischen Lied »Put Vejini«, der den See überqueren muss, um zu seiner Geliebten zu kommen, waren förmlich zu hören. Die bulgarische Volksweise »Liljano«, die von Brautwerbung und einer bösen Schwiegermutter handelt, wurde musikalisch, aber auch visuell vom »Soundhaufen« perfekt in Szene gesetzt und mit viel Applaus belohnt. Für die Sänger des »Soundhaufens« war selbst die musikalische Interpretation von tristem Nebel kein Problem. So kam es, dass man bei »Tumsa nakte«, welches von verlorenen Pferden im Nebel und deren Wiederfinden handelte, förmlich die Verzweiflung, den Nebel, aber auch Dankbarkeit und Freude spüren konnte. Vor der Pause, in der Getränke und ein Imbiss durch den Gesangverein Maulbach gereicht wurden, konnten sich die Zuschauer an den Liebesliedern »Danny Boy« aus Irland sowie der spanischen Volksweise »Por el camino« erfreuen. Nach der kurzweiligen Pause, in der die auftretenden Chöre von allen Seiten beglückwünscht wurden, startete der »kleine Chor« aus Daubringen den zweiten Teil mit »I’m in love with you«. Das eher traurige »We are wrong«, das von den Schwierigkeiten eines Abschieds handelt, wurde unterder Klavierbegleitung von Peter Schmitt ebenfalls sehr harmonisch vorgetragen, bevor der »kleine Chor« das Stimmungsbarometer mit »Chiquitita« kräftig hob. Das Publikum ließ sich von der Musik tragen und klatschte kräftig mit, was sich auch im Abschlusssong der Daubringer, dem »Choop-Choop-Song« wiederholte. Der »Soundhaufen« Maulbach kam dann mit Pop- und Ragtime und »Coney Island«, einem Barbershop aus Amerika, bei dem der schnelle Rhythmus und die verschiedenen Stimmlagen dem Lied besonderen Charakter gaben. Über das Leben der kleinen Leute berichtete das Lied »Short People«, bei dem die Vorliebe des »Soundhaufens« für a-capella-Gesang hervortrat. Den absoluten Höhepunkt bildete die Darbietung »Gianna« von Wolfgang Petry, die sich bereits mit der Kulisse einer alten Autotür ankündigte. Als dann noch der musikalische Leiter des »Soundhaufens«, Uwe Henkhaus, im täuschend echten »Wolfgang-Petry-Look« erschien, tobten die Zuschauer. Auch das deutsche Volkslied kam nicht zu kurz und wurde eindrucksvoll bei »Gitarren spielt auf« dargestellt und mit einem Schlussakkord von Uwe Henkhaus abgerundet. Konzerte des »Soundhaufens« sollen Kommunikation fördern, wie könnte man dies besser vermitteln als mit Gospel?. Als Abschiedslied wählte der »Soundhaufen« daher den Gospelsong »Ezekiel saw the wheel«, der von Untergang und Wiederauferstehung des Landes Israel handelt. Dieser Gospel ist besonders schwierig zu singen, da man den richtigen Rhythmus finden muss. Durch den riesigen Applaus bestätigte das Publikum, dass der »Soundhaufen« den richtigen Groove gefunden hat und die Botschaft bei den Zuschauern angekommen ist. Natürlich kamen die Sänger nicht um eine Zugabe herum, die immer wieder lautstark gefordert wurde. Gemeinsam mit dem kleinen Chor aus Daubringen sang man »Parkplatzregen«, das zum einen perfekt zum Wetter passte, zum anderen aber von einem Platzregen im Park handelt, der ein Liebespaar stört. Wie ein Platzregen war auch der abschließende Applaus, der nicht enden wollte und die großartige Leistung der Sängerinnen und Sänger bestätigte.

(Alsfelder Allgemeine Zeitung vom 21. März 2007)