Soundhaufen Maulbach gestaltete wunderbaren Abend mit Kinderchor und Vocale Sängerkranz – Stehender Applaus
Homberg (nr). Schon anhand des hohen Aufkommens an parkenden Fahrzeugen rund um die Sporthalle Nieder-Ofleiden konnte man ahnen, dass dort eine attraktive Veranstaltung bevorstand. Des Rätsels Lösung war die fünfte Veranstaltung »VB quer« des Soundhaufens Maulbach. Es wurde ein wunderbarerer Abend mit einem mitreißenden Kinderchor Maulbach, einer perfekten A-Capella-Tour mit dem Soundhaufen Maulbach sowie einem begeisternden Chor aus Pohlheim – Vocale Sängerkranz. Der Soundhaufen ist eine von drei Chorgruppen des Gesangvereins und umfasst 20 Singbegeisterte unter Leitung von Uwe Henkhaus. Er hat sich auf »A-cappella-Musik« für gemischten Chor spezialisiert, in den Sparten Pop, Jazz, Gospel und Folklore. Vorsitzender Thomas Schlosser begrüßte die Gäste in der voll besetzten Sporthalle mit prächtiger Showbühne.
Der Kinderchor aus Maulbach wurde im Vorjahr für das Musicalprojekt »Tuishi pamoja« gegründet und besteht aus 10 Kindern von 6 bis
10 Jahren. Das Musical wurde bisher dreimal erfolgreich aufgeführt (die AZ berichtete). Unter Leitung von Christina Feldbusch und der Klavierbegleitung von Sylke Sann-Kehl verschenkten die Kinder musikalisch einen Regenbogen. Schnell hatte sich die Aufregung der kleinen Sängerinnen und Sänger gelegt, als sie das Lied von der Katze im Zoo sangen.
Zum nächsten Song sagten zwei Chormitglieder stolz, dass der Kinderchor auch englisch singen kann. Mit »Happy and free« interpretierten die kleinen Künstler eindrucksvoll, wie wichtig Fröhlichkeit und Freiheit für Menschen ist. Ein besonderer Höhepunkt war der Song über kleine bunte Bären, wozu vier bunte Gummibären in die Sporthalle tanzten. Das Publikum dankte mit Riesenapplaus und als Zugabe sangen die Kinder vom Affen, Bär, Elefant und Stinktier in dere Disco. Das wurde mit passenden Gesten fröhlich untermalt.
Gastchor kam »Vocale Sängerkranz« auf die Bühne. Er war bei einem Musikwettstreit größter Konkurrent des Soundhaufen gewesen. Den Sieg haben sich die Chöre damals geteilt und aus der Konkurrenz wurde eine Sängerfreundschaft. Bei Funk- und Fernsehauftritten hat sich dieser Chor als Aushängeschild der »singenden Stadt Pohlheim« etabliert. Vocale unter Leitung von Peter Schmitt begann stimmgewaltig mit »I will praise thee, o Lord«. Der Choral »Beati Mortui« von Bartholdy wurde mit lauten und leisen Passagen eindrucksvoll dargebracht. Das Ave Marie von Rheinberger wurde sehr ausdrucksstark zum Teil als Kanon gesungen. »Deep River« im Arrangement von Chorleiter Peter Schmitt bildete den Abschluss des ersten Teils.
Jetzt kamen die Hauptakteure, der Soundhaufen Maulbach, zum Zug. In festlicher Abendrobe und mit gemischter Moderation boten sie »Only you« im  perfektem a-capella-Stil. Der Titel »A whiter shade of pale« wurde von Thomas Schlosser angesagt und ins Deutsche übersetzt. Obwohl der Liedtext keinen Sinn ergab, wurde dieser Song aus dem Jahr 1967 2,5 Millionen Mal verkauft. Der Soundhaufen gab ihm durch die vordergründigen Sopranstimmen eine ganz eigene Note. Die Liebeslieder »I’ll follow the sun« und »Nothing gonna change« wurden voller Gefühl vorgetragen.
Es folgte eine Kaffeetafel für Damen und eine Getränketafel für Herren und die Frage »Was ist Java Jive«? Die Erklärung von Sängerin Wiebke Buff: ein Kaffeehaus. Mit Rhythmus und Esprit wurde dieses Kaffeehausgefühl sehr eindrucksvoll dargestellt und mit tobendem Beifall belohnt. Nach einer Pause mit Bewirtung durch den Gesangverein Maulbach startete Vocale Sängerkranz mit »Es war ein Matrose und ein Mädchen« bei dem selbstverständlich im Chor ein Matrose und ein Mädchen mitwirkten. Wegen Krankheit eines Sängers hatte der Chor »And so it goes« von Billy Joel ins Programm genommen. Bei diesem Stück zeigte sich die Klasse dieses ausgezeichneten Chores: Trotz der Stimmenvielfalt bildeten die einzelnen Tonlagen stimmübergreifend eine harmonische Einheit. Italienische, temperamentvolle Klänge folgten mit »Danza«. Da wurden unterschiedliche Stimmlagen in Szene gesetzt und bald fühlten sich die Gäste wie in einer Trattoria am Canale Grande in Venedig. Auch der Rhythmus des Songs »Fever« verband Chor und Zuschauer zu einer swingenden Einheit. Die Zuschauer waren begeistert und forderten lautstark eine Zugabe. Da zeigte Vocale Sängerkranz, dass der Chor mit Bodenständigem  aufwarten konnte. »Dat Wasser von Kölle is jod« wurde perfekt auf hessisch gebracht.
Nach der Devise »Das Beste zum Schluss« startete der Soundhaufen mit einem Rundgesang als Wandersmänner und –frauen zu »Das Wandern ist des Müllers Lust« den letzten Part des Abends. Dass es sich bei den Mitgliedern des Soundhaufens um ein freundschaftliches Team handelt, spiegelte sich im Verlauf des ganzen Abends wieder. Schon allein daher konnte der Titel »Seid zur Freundschaft bereit« einfühlsam mit getrennten Männer- und Frauenstimmen überzeugend dargeboten werden.
Max Raabe ist ein Sinnbild des Vokal-Gesang. Das Lied »Kein Schwein ruft mich an« gehört daher zu den Lieblingsstücken des Soundhaufens und konnte nur durch den choreigenen Traditionssong »Gianna« übertroffen werden. Es handelt von einer Liebesszene in einem kleinen Auto, deren Schwierigkeiten durch Soloeinlagen der Sänger brillant verkörpert wurden. Das Abschlusslied animierte die Besucher zum Mitmachen. Bei »Sag mir quando« wurde die Solostimme von Claudine Mäßer vom Chor umrahmt und man konnte das Rauschen der Wellen und Wedeln der Palmen förmlich spüren. Nach stehenden Ovationen kam auch der Soundhaufen um eine Zugabe nicht herum.
Die Chormitglieder gestalteten sie mit »Lemontree« zu gestalten und rundeten sie mit einer ungewöhnlichen Zugabe ab. Mit »Hans bleib da, du weißt ja nicht wie’s Wetter wird« in österreichischem Dialekt wurden die Zuschauer animiert, noch ein paar Stunden beim Soundhaufen zu verweilen, um den wunderschönen Abend Revue passieren zu lassen.

(Alsfelder-Allgemeine Zeitung vom 19.03.2008)