Homberg-Nieder-Ofleiden (rha). Drei Ensembles und gut zwei Stunden A-cappella-Musik – mehr brauchte es nicht, um die Sporthalle am Sonntag Abend bis auf den letzten Platz zu füllen.Zum neunten Mal veranstaltete der Soundhaufen Maulbach sein »VB quer«-Konzert, zu dem dieses Jahr entgegen dem Programmtitel auch Gäste aus benachbarten Landkreisen beitrugen. Gemeinsam mit dem Jugendchor Langenstein und dem Vokalensemble »InterMezzo« aus Fulda bot der Soundhaufen einen kurzweiligen Abend, an dessen Ende Zuschauer und Sänger gleichermaßen begeistert waren.

Den Auftakt machte der Jugendchor Langenstein unter der Leitung von Udo Lauer mit Elton Johns »Can You Feel The Love Tonight« in einem Arrangement von Carsten Gerlitz. Mit Scott Joplins »The Entertainer«, »Mah-na-mah-na« aus der Muppet Show und Herbert Grönemeyers »Mambo« folgten drei fröhliche Stücke, die wie angekündigt gute Laune garantierten. Vom harmonischen Klang des Chores und der vielseitigen Stückauswahl begeistert applaudierten die Zuschauer und brachten mit ihren Füßen auf den Boden trommelnd die Halle zum Erbeben. Auch auf der Bühne wurde daraufhin getrommelt und zwar auf eine Buschtrommel, mit der ein Chormitglied die Zugabe »Yakanaka Vhangeri«, einen afrikanischen Gospel, begleitete.
Nach diesem überzeugenden ersten Gastauftritt betrat zum ersten Mal der Soundhaufen unter der Leitung von Uwe Henkhaus die Bühne. Mit »Das blaue Einhorn«, einem von Henkhaus eigens für den Soundhaufen komponierten Stück, zogen die Sänger ihr Publikum sogleich in ihren Bann. Ein wenig melancholisch und sehr gefühlvoll berichtet das Lied von der Suche nach einem entlaufenen Einhorn. Volkstümlich setzte sich der Auftritt mit »Rosestock, Holderblüh« fort, das zwei Mitglieder des Chores in einer Art Zwiegespräch angekündigt hatten. Diese Form der Moderation setzte sich, zumindest was den Soundhaufen betraf, über den Rest des Abends hinweg fort. Der eine oder andere Sketch sorgte nicht nur für Lacher aufseiten des Publikums, sondern vermittelte auch einige Hintergründe über die jeweiligen Stücke. Auf ABBAs »I Have A Dream« und Art Garfunkels »Bright Eyes«, beide in einem Chorsatz von Carsten Gerlitz, folgte Xavier Naidoos »Dieser Weg«.
Obwohl die meisten der Zuhörer dieses Lied zuvor wohl schon einmal im Radio gehört hatten, sorgte der Titel für ein überraschendes Hörerlebnis, was vor allem an Oliver Gies’ gelungenem Chorsatz lag. Mit entsprechend lautem Beifall verabschiedete das Publikum den Soundhaufen daraufhin zunächst von der Bühne.
Den zweiten Gastauftritt hatte das Vokalensemble »InterMezzo« aus Fulda. Unter der Leitung von Rainer Klitsch trugen die Sänger zuerst die Volkslieder »Es klappert die Mühle am rauschenden Bach«, »Ein Jäger längs dem Weiher ging« und »Die Vogelhochzeit« vor. Der Auftritt überzeugte vor allem durch ausgeprägt klare Stimmen und gewann zusätzlich durch die humorvolle Darbietung der Sänger. Beinahe schauspielerisch interpretierten sie die einzelnen Stücken und gewannen dadurch die Sympathie des Publikums. Nach einer kleinen Pause setzte sich der Genuss für Augen und Ohren mit Chansons und Balladen fort. »Plaisir d’Amour«, »The Creole Love Call« und »Kiss From A Rose« zeigten die gefühlvolle Seite des Vokalensembles. Mit Billy Joels Ballade »Lullaby« ging es ebenso emotional weiter. Sein vielseitiges Repertoire demonstrierte »InterMezzo« ein weiteres Mal mit der Zugabe, bei der die Sänger die Overtüre der Oper »Der Barbier von Sevilla« lediglich mit ihren Stimmen »spielten«.
Unter Gesang betrat der Soundhaufen die Bühne für seinen zweiten Auftritt, dessen vorherrschende Thematik die Liebe sowie deren Irrungen und Wirrungen waren. Auf »L.O.V.E.« in einem Chorsatz von Stefan Foidl folgten mit »One More Night« eher ruhige und wiederum emotionale Klänge. »City Of My Heart« kündigte ein Chormitglied als musikalische Liebeserklärung an Maulbach an. Robbie Williams’ »Angels« trug der Soundhaufen in einem Arrangement von Oliver Gies vor, in dem leise, zarte Passagen sich mit lauteren abwechselten. Stimmungsvoller Schlusspunkt des Programms war »Macho Macho«. Doch auch die Gastgeber kamen letztlich nicht um eine Zugabe herum und krönten ihren Auftritt mit »Muss i denn zum Städele hinaus«.
Bereits zu Beginn des Abends hatte Soundhaufen-Mitglied Thomas Schlosser seine Überwältigung angesichts des Ansturms auf die Konzertreihe »VB quer« zum Ausdruck gebracht. Sein abschließender Dank galt daher nicht nur den Gastchören und allen Helfern im Vorfeld sowie während der Veranstaltung, sondern auch dem Publikum. Mit einem spontan eingeübten Stück verabschiedeten sich der Soundhaufen, »InterMezzo« und die noch anwesenden Sänger des Jugendchores Langenstein gemeinsam von ihren Zuhörern. Dass diese nach einem Jahr »schöpferischer Pause«, wie Schlosser es ausdrückte, zum neunten Mal in Folge so zahlreich erschienen waren, zeugt von der musikalischen Qualität der »VB quer«-Konzertreihe. Es bleibt zu hoffen, dass der Erfolg sich beim Jubiläumskonzert im nächsten Jahr nahtlos fortsetzen wird.

(Quelle: Alsfelder-Allgemeine Zeitung 20.03.2013)