Posaunenchor und »Soundhaufen« gaben ein Konzert in der Stadtkirche ­ Sänger gefielen stimmgewaltig und vielfältig
Homberg (si). Der Soundhaufen Maulbach gab am Sonntagabend gemeinsam mit dem Evangelischen Posaunenchor ein geistliches Konzert unter dem Titel »Sing Halleluja« in der Homberger Stadtkirche. Sowohl die  Sänger des Soundhaufens unter Leitung von Dirigent Uwe Henkhaus als auch die Bläser des Posaunenchores unter Chorleiter Frank Dörr erfüllten die Stadtkirche mit ihren Stimmen und Instrumenten voller Gotteslob.
Dabei gingen die Stimmen der Sängerinnen und Sänger atmosphärisch wunderbar in der hervorragenden Akustik des Kirchenraumes auf. So war das Bemerkenswerte an diesem Konzert, dass eine tiefgehende Wirkung des Chorgesangs eintrat, ganz unabhängig davon in welcher musikalischen Epoche sie beheimatet war. »Von Barock bis Gospel« lautete der Untertitel des Konzertes und der Vorsitzende des Maulbacher Gesangvereins, Thomas Schlosser, eröffnete als einer der Sänger des »Soundhaufens« das Konzert mit der Frage: was besser geeignet zum Gotteslob als Gottes Wort in allen Sprachen sei, durch alle Epochen mit Gesang vorzubringen? Die musikalische Antwort gab der
Soundhaufen entsprechend vielfältig: von Johann Sebastian Bachs Kompositionen zu »Nun lasst uns gehen und treten« und »Nun ruhen alle »Wälder« schlugen die Sänger den Bogen bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen, etwa mit Christoph Schönherrs »Sing Halleluja«. Mal kam der »Soundhaufen« stimmgewaltig daher (»Witness« von Jack Halloran), mal strahlte er innigste Ruhe aus (»Let us break bread together« von Martin Carbow).
Immer aber übertrug sich dieser Funke in erstaunlicher Weise auf das Publikum. Die Tiefe beeindruckte bereits so stark, sie verlangte nicht nach dem »Besonderen« ­ das gab es freilich auch und offenbarte das hohe sängerische Niveau des »Soundhaufens«.
So verwandelte die zeitgenössische Komposition Hermann Rechbergers »Ave Maria« die Kirche in eine große mittelalterliche Kathedrale: als »Chöre im Chor« entfaltete sich ein musikalisches Gemälde von Mönchen und Nonnen in ihren liturgischen Gesängen.
Oder »Dry Bones« von Livingston Gearhart: eine Komposition, die die Toten in ihren Knochengerippen entsprechend der Vision des Propheten Ezechiel auferstehen ließ und dies mit Schlag- und Rhyth-
musinstrumenten untermalte.
Die faszinierendsten Momente des Konzertes waren jedoch die, in denen sich »ein leichter Schauer«, wie es Sänger Heiko Greb für das Lied »God be in my head« beschrieb, von dem Chor auf das Publikum übertrug. Das Konzert lebte aus dieser Enge zwischen Sängern und Zuhörern. Wie eng diese Klammer des Gotteslobes auch zwischen dem »Soundhaufen« und dem Posaunenchor wirkte, zeigte sich besonders an zwei Stücken des Posaunenchores. Während der »Soundhaufen« die Nähe Gottes in »He is always close to you« besungen hatte, spielte der Posaunenchor »Nearer still nearer«. Dabei konnten sich die Zuhörer in die großen harmonischen Flächen dieses Bläserstückes wunderbar und gänzlich versenken.
Ebenso fügten sich das durch den »Soundhaufen« in das Kirchenschiff hinein getragene afrikanische Spiritual »Thuma Mina« hervorragend mit dem anschließend traditionellen Stück aus Afrika »Bino Batata A Santa sana Jesu« zusammen. Diese spielte der Posaunenchor in fröhlichen Fanfaren.
Wie sehr der Posaunenchor mitreißen kann, wenn sich das Motto »Sing Halleluja« in das Gewand des modernen Schlagers kleidet, zeigten dessen Stücke »Du bist der Weg und die Wahrheit« und »Welch ein Freund ist unser Jesus«, in dem sich sonnige Rhythmen und Fanfaren mit einem grandiosen Schlagzeuglauf von Dennis Reichhardt verbanden. Ganz innig endete das Konzert mit einem Wiedersehenswunsch: »I’ll be seeing you«, ein Titel, der  aus den 1940-er Jahren stammt.

 

Quelle: Alsfelder Allgemeine Zeitung vom 16. Juni 2005