Soundhaufen Maulbach organisierte zum zweiten Mal Konzert „VB quer“ mit drei Gastchören in der Homberger Stadthalle Der gastgebende Soundhaufen unter Leitung von Uwe Henkhaus.

HOMBERG (csi). Vor 500 Zuhörern in der Homberger Stadthalle brachten vier junge Chöre aus der näheren Umgebung ein begeisterndes Konzertprogramm unter der Überschrift „VB quer“. Nach dem Vorjahreserfolg an selber Stelle hatte der gastgebende „Soundhaufen“ Maulbach dieses Mal den Schulchor der Gesamtschule Ohmtal, das Frauenensemble „Cappella“ aus Bernsfeld und der gemischte Chor „Young Generation“ aus Ettingshausen als mit gestaltende Chöre eingeladen. Von Gospels über Musicals bis hin zu modernen Popsongs und sogar Dialekt-Raps präsentierten die Sänger ein breites Repertoire von a cappella Musik. Schon der wieder gegründete Schulchor der Gesamtschule Ohmtal unter Leitung von Herbert Kress und Elisabeth Volk weckte mit der Pop-Ballade „Only You“ und Stücken der Comedian Harmonists riesigen Beifall. Die Schüler hatten die Stücke „Ich wollt, ich wär‘ ein Huhn“ und „Mein kleiner grüner Kaktus“ lustig arrangiert. Beim Titel „Du passt so gut zu mir“ glänzten die beiden sich zusingenden Solisten Jeremias Fey und Hanna Rohn. Farbenfroh in Nonnenkleidern im Stil des Films „Sister Act“ traten „Cappella“ Bernsfeld unter der Leitung von Regina Diehl auf. Zu Herzen gehend war ihr Titel „The Rose“ mit einem von Tanja Schneider gesungenen Solo. Natürlich strahlten die Bernsfelderinnen mit dem Titellied „I will  follow him“. Darin zeigten Anke Gietzelt und Heike Wolla hohe solistische Leistungen: nicht das gegenseitige Komplettieren, sondern erst eine über den Chor hinausführende, sich eigenwillig steigernde Kraft macht den Stil dieser Soli aus. Ähnlich war es beim Titel „Let the sun shine“ aus dem Musical „Hair“. Hierfür trugen die Sängerinnen von „Cappella“ einen bunten „Seventies Style“. Der fünfstimmige Satz mit überlagernden Einzelstimmen und Klavierbegleitung wurde zu einem der Höhepunkte des Abends. Dirigent Axel Pfeiffer brachte mit seinem Chor „Young Generation“ einerseits die Farbe der alten Madrigal-Musik in das Konzert, andererseits überraschte der Chor mit den südamerikanischen „Cantos Nativos“. Dies waren lautmalerische Gesänge, die nicht editiert an den Chor gelangt sind. Trommelnden Applaus erntete „Young Generation“ mit seinem letzten Stück „He never failed me yet“, in dem Benjamin Brüstle, Caroline Wagner, Johannes Patra und Michel Lang solistisch und die sich wechselnden Chorpartien zu Höchstform anspornten. Die Sänger des „Soundhaufens“ Maulbach unter Leitung von Dirigent Uwe Henkhaus erwiesen sich als wahre Entertainer auf der Bühne. Mit Leuchtstäbchen fingen sie schimmernde „Glühwürmchen“ und zugleich das Publikum ein. Das bezogen sie auch als Rhythmusgeber in dem Zwischenstück „Erbarme die Hesse komme“ ein. „Old McDonald had a Farm“ einmal ganz anders, aber um so lebhafter, ließ weibliche „Chicks“ und männlich „Pigs“ hörbar werden. Mit origineller Beobachtungsgabe setzte der „Soundhaufen“ den Titel „Parkplatzregen“ um: Jogger flüchteten vor einem Platzregen im Park und Sänger badeten. Unübertroffener Höhepunkt des Abends war zweifellos das Dialekt-Stück „Siehste net, do kimmt er“. Das Stück über den mit langen Schritten daherkommenden betrunkenen Schwiegersohn, das Uwe Henkhaus selbst komponiert hatte, war dem „Soundhaufen“ wie auf den Leib geschneidert. In einem Dialekt-Rap gab Lotti Kehl den Schwiegersöhnen einen guten Rat gegen ihre nicht auszuhaltenden Schwiegermütter. Thomas Schlosser, der Vorsitzende des Maulbacher Gesangvereins, dankte dem Publikum für so viel Begeisterung.

Oberhessische Zeitung vom 22.März 2004