KONZERT Soundhaufen Maulbach lädt ein und 400 Zuhörer kommen nach Nieder-Ofleiden / Zwei Gastchöre

NIEDER-OFLEIDEN. Die Erfolgsgeschichte geht weiter: Nach einem Jahr „Zwangspause“ knüpfte der a-cappella- „Soundhaufen“ aus Maulbach am Sonntag an seine Konzertreihe an und vollendete das Dutzend, getreu des Mottos „Soundhaufen Maulbach präsentiert VB quer – XII … a cappella im Vogelsberg‘“. Über 400 Besucher begrüßte die Vorsitzende Sylke Sann-Kehl in der Nieder- Ofleidener Sporthalle, bevor die Sänger in gewohnter Weise ihrem Namen alle Ehre machte. Gut zweieinhalb Stunden lieferten sie und zwei Gastchöre Sound auf hohem Niveau. Traditionsgemäß eröffnete ein Kinderund Jugendchor das konzertante Vergnügen. „Wir haben den Chor im Sägewerk in Ebsdorf gehört, waren begeistert und ergriffen die Chance“, kündigte das Vorstandsmitglied den Kinderchor „Schöne Töne“ Ebsdorf an. „Eine gute Entscheidung“, stellte sich heraus. Sofort sprang der Funke von den knapp 30 Kindern, die in bunte T-Shirt gekleidet waren und das „Lied der Schlauheit“ präsentierten, auf die Gäste über. Die Kids um Chorleiterin Kirsten Molitor coverten den Wise Guys-Song „Mädchen, lach doch mal“ und waren genauso tough in der Vorstellung ihrer Heldin „Pippi Langstrumpf“. Mit Enthusiasmus und Bewegungsdrang schoben sie das christliche Mit-Mach-Kinderlied „Da staunst du, da staunen wir“ nach. Kurzum wechselten die Jungen und Mädchen mit Michael Jacksons Friedenssong „We are the World“ in softere Gefilde und bekamen zur Belohnung tosenden Beifall. „That lucky old sun“, erklang plötzlich Beasley Smiths Oldie der 1949er – im neuen Arrangement des schwedischen Komponisten Robert Sund – aus einer Ecke der Halle. Der Zeitpunkt der Erwachsenen war gekommen – der „Soundhaufen“ zog ein und übernahm die Bühne. In einer Mischung aus lockeren Moderationsszenen und starker Bühnenpräsenz mit Soliparts knüpften die Gastgeber den ersten Liedblock an und landeten unter dem Händchen von Uwe Henkhaus einen Treffer nach dem anderen. Powervoll bediente sich der Chor eines zweiten Oldies der 1950er. Mit Doo-Wop-Song „Rama lama ding dong“ erzählte der Chor die Geschichte eines unsterblich verliebten US-Soldaten, während nachfolgende Stücke wie „Flower of Beauty“ und „Eternal Flame“ einer soften Taktung entsprachen. „Don`t stop me now“, rissen die Damen das Ruder noch einmal herum und rundeten mit den Männern den Liedblock im Stile der legendären Rockgruppe „Queen“ab. „In this heart“ machten 13 zarte Geschöpfe des Chores im zweiten Teil eine Komposition ihres Dirigenten zur „Frauensache“ und untermalten die sentimentale Fülle mit „Dream a little Dream“. „Zuviel Romantik, da muss was geschehen“, schienen die Männer im Abseits voller Tatendrang zu denken. Kurzerhand nahmen sie wieder auf der Bühne ihre Positionen auf und gewannen die Aufmerksamkeit ihrer Mitstreiterinnen mit „Ich bin ja so verschossen, in deine Sommersprossen“ – ein Ohrwurm im Sound der Neuen Deutschen Welle. „Überraschungsgäste“ waren die Sänger vom „Hinterländer Männerensemble“ aus Dautphe. „Hammermäßig“ sorgte das a-cappella-Ensemble in zwei Sets mit ausgewogenem Klangbild und außerordentlichen Interpretationsvarianten in Mimik, Gestik und Gesang für „Manpower“ besonderer Güte. Spritzig charmant bediente sich die Gruppe ebenfalls einzelner Stücke der a-c0appella- Band „Wise Guys“ sowie weiterer Lieder der Comedian Harmonists. „Eigentlich würden wir das erste Lied mit Mönchskutten singen. Der Mann ganz rechts hat seine aber vergessen“,plauderte Sänger Frank Simon zum Entzücken der Zuhörer. So hatte das Sextett keine andere Wahl, als in fiktiven Kutten den klassischen Bartholdy-Satz „Beati mortui“ in lateinischer Sprache zu präsentieren, bevor die Herren die Klassiker ihrer Vorbilder auflegten. Das Publikum bedankte sich mit langanhaltenden Beifallsstürmen und Standing Ovation bei allen Beteiligten. „Zufällig haben wir noch ein Lied vorbereitet“, reagierte Chorleiter Uwe Henkhaus und stimmte mit seinem „Soundhaufen“ „Angels“ an.

Quelle: Oberhessische Zeitung, 7.3.2017