Weihnachtskonzert des Gesangvereins – In allen Stimmlagen und Stilepochen brilliert

MAULBACH (csi).

In allen Stimmlagen und Stilepochen brillierte der Gesangverein Maulbach unter der Leitung seines Dirigenten Uwe Henkhaus während des Weihnachtskonzertes in der Maulbacher Kirche. Am letzten Adventssontag entzündeten die Sänger nicht nur musikalisch die vierte Kerze, sondern übertrugen auch deren Strahlen auf die Gesichter der Zuhörer.

Alle drei Chorgruppen des Gesangvereins Maulbach gestalteten dieses Weihnachtskonzert mit. Wie der erste Vorsitzende des Gesangvereins Thomas Schlosser feststellte, waren damit sowohl die traditionellen und deutschen Weihnachtslieder durch den gemischten Chor und den Frauenchor mit der Weihnachtsfreude fremder Länder in den englischen Chorstücken des „Soundhaufens“ vereint. Zur adventlichen Eröffnung des Konzertes spielte Carsten Simmer an der Orgel „Hoch tut euch auf“ von Christoph Willibald Gluck (1714-1787).

Danach tauchten die Sängerinnen und Sänger des gemischten Chores, einheitlich in schwarzer Kleidung und geziert mit goldenem Lametta, den kerzenbeleuchteten Altarraum bei gleichzeitig abgedunkelter Atmosphäre, die sie mit Leonhart Schröters Engelsliedern „Freut euch, ihr lieben Christen“ und „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ ausfüllten.

Den Variantenreichtum der Hirtenlieder trug der Frauenchor mit den beiden Stücken „Hört, ihr Hirten“ und dem wiegendem „Vom Himmel hoch, o Englein kommt“ vor.

„Verrücktheiten“, so die Übersetzung des mehrsätzigen Werkes „La Folia“ von Arcangelo Corelli, entlockten Solvejg Henkhaus und Philipp Naumann als Instrumentalduo „Sophil Musk“ der Barockflöte und Gitarre.

Zum Einzug der Weihnachtsfreude in die eigenen Räume forderte der „Soundhaufen“ mit dem walisischen „Deck the halls“ auf. Das karibische Spiritual „Glorious Kingdom“ breitete die Nachricht von Christi Geburt aus. Mit den Stücken „Silver Bells“ und „It’s beginning to look lilke Christmas“ stellte der „Soundhaufen“ seinen ausgezeichneten Stimmenausgleich unter Beweis. Während Wiebke Buff, Christina Feldbusch, Thomas Schlosser die Soloparts übernahmen, wurden sie getragen von der farbigen Fläche, mit der die übrigen Sänger einfühlsam Glockenklänge imitierten. Swingend und klatschend kam der Chor im Spiritual „Go, tell it on the mountain“ daher.

In einer Chorbearbeitung von „Als ich bei meinen Schafen wacht“ spannte Carsten Simmer an der Orgel mit verschiedenen Registrierungen den Bogen aus dem stillen Pastorale zum Aufbruch der Hirten.

Zum unauslöschbaren Schatz deutscher Weihnachtslieder gehören die Prätorius-Lieder „Der Morgenstern ist aufgedrungen“ und „Es ist ein Ros entsprungen“, die der gemischte Chor präsentierte und deren Liedgut-Geschichte Dirigent Uwe Henkhaus den Zuhörern erläuterte. Im schwingenden Rhythmus des sanften Wiegens sang der gemischte Chor „Josef, lieber Josef mein“. Dem Bach-Chor „Uns ist ein Kindlein heut geboren“ verliehen die Sänger strahlende Durchsichtigkeit.

Unbeschwert und virtuos gekonnt spielten Solvejg Henkhaus (Blockflöte) und Philipp Naumann (Gitarre) den „Marple Leaf Rag“, für den sich das Publikum mit Applaus bedankte.

Der „Soundhaufen“ lud zu einem Schneespaziergang an „Christmas Eve“ ein, erheiterte sich in einer reizvollen Chorbearbeitung über „O Tannenbaum“ und versprühte karibische Weihnachtswärme mit „Mary’s little boy child“.

Mit dem musikalisch Witz des Dirigenten sprach der gemischte Chor das Publikum in dem Stück „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ an, dessen Satz Uwe Henkhaus selbst arrangiert hatte. Wie die Engel ihre Jubellieder, so ließen die Sänger das „Gloria in excelsis Deo“ erklingen. Den Schluss- und Höhepunkt des Konzertes setzte der gemischte Cho mit „Tollite hostias“ aus dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saens:

Oberhessische Zeitung, 24.12.2002